Der Nutzen von Hebammen – Oder „Was macht die überhaupt??“

Dieser Artikel aus Sicht einer Hebamme behaltet eine sehr brisante und oft gestellte Frage von schwangeren Frauen. Sie stellen diese Frage ihren Müttern, Freundinnen, dem Gynäkologen oder Hausarzt. Brauch ich so eine Hebamme?

Hier will ich einen Einblick in unser Tätigkeitsfeld geben und die Frage mit etwas Witz und Humor zerlegen und beantworten. Natürlich soll hier niemand persönlich kritisiert und angegriffen werden, aber etwas Humor beim Lesen setze ich jetzt einfach voraus. 😉

ALSO… Braucht Frau wirklich eine Hebamme? Vor allem, was macht die überhaupt?

Ich glaube jede Hebammen– Kollegin kennt diese Anrufe, Mails oder SMSen von völlig unbekannten Frauen die dann Freitag Abend oder gar Sonntagvormittag kommen. Der oder die Anruferin erklärt dir dann, jetzt sei dringend eine Hebamme von Nöten und das am besten noch heute oder zumindest gleich morgen. Zusätzlich wird sofort gesagt, es sei wirklich dringend und man sei schon die 16. Hebamme mit der gerade telefoniert wurde.

Auch aus unserer Sicht sollte es mehr Hebammen geben, denn der Bedarf ist wie schon erwähnt nicht gedeckt, aber auch Hebammen haben ein Privatleben – manche sind sogar so dreist und legen sich eine Familie zu 😉- und deshalb können wir nicht sofort an Ort und Stelle stehen, wer irgendjemand irgendwo ein Problem hat.

Grundsätzlich soll und muss jeder Gynäkologe seine Patientinnen darüber informieren, dass sie im Rahmen des Mutter Kind Passes Anspruch auf ein Hebammen Beratungsgespräch haben und das völlig kostenlos. Nimmt man dies nicht in Anspruch – selbst schuld, informiert einen der Arzt nicht – herzlichen Dank an ihn – seine Schuld. Aber im Endeffekt leider dasselbe Theater und nicht zu ändern…

Es braucht sicher nicht jede Frau eine Hebamme, aber es würde jeder Frau guttun. Es kommen sicher einige allein zurecht und viele haben Mütter, Omas oder Tanten, aber eine Fachperson können die in keinem Fall ersetzen, zumal sich in der Medizin in 5 Jahren einfach alles verändern kann. Die heutigen Neu-Omas stammen aus einer Generation in der die Flasche hipp, cool und angesagt war und Stillen nicht soooo wichtig. Da kann man mit Ratschlägen schnell mal aufs Glatteis kommen.

Nun muss jede Frau bzw. Familie für sich entscheiden, wo der persönliche Fokus liegt und wo man sein Geld investieren möchte: in den teuren Kinderwagen mit der Zusatzausstattung oder in die begleitende Vertrauens- und Fachperson, die einem in einer der wichtigsten Lebensphase zur Seite steht.

Aber jetzt mal Klartext… Was macht so eine Hebamme, wenn sie dann nach der Geburt zu einer Familie nach Hause kommt?? Nun, das ist ganz einfach auf der Homepage der österreichischen Hebammen unter www.hebammen.at zu finden…

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